Auf der Bahnfahrt zwischen Nürnberg und Hof wollte ein Mann wissen, wo der Zug geteilt werde. Eine Mitreisende verstand die Übersetzung auf seinem Handy als Bombendrohung. Die Polizei evakuierte die Regionalbahn.
Uhm, ich glaube das war eher ein “oh shit oh fuck”-Moment. Fragwürdig ob das angemessen ist zweifelsohne, aber laut Artikel hat die Dame ja den Notruf gewählt. Ob da Rassismus dahinter steckt weiß ich nicht und ich werde mich nicht erdreisten es zu behaupten.
Jedenfalls hat sich das ganze auf der Wache ja recht schnell geklärt soweit ich das gelesen habe, gerne korrigieren. Was soll die Polizei denn auch sonst machen, “Sind Sie sich sicher, gehen Sie lieber nochmal hin und fragen Sie nach!” klingt jetzt nicht sonderlich schlau.
Ist es eine saudumme Sache für den jungen Mann, der wirklich nichts dafür kann? Klar. Die Geschichte wäre freilich schöner, wenn ihm die Dame oder die Polizei einen Korb mit Schokolade oder sowas vorbeibrächte, aber mei. Einige Leute (nicht du) scheinen daraus aber gerne systematischen Rassismus schließen zu wollen, und das sehe ich hier einfach nicht.
Verzeih, ich habe dazu eine starke Meinung.
Ich weiß nicht, ob wir denselben Artikel gelesen haben?
Laut dem Sprecher der Bundespolizei lief die Frau unter dem Vorwand, auf die Toilette zu müssen, zum Zugbegleiter
Der Mann sei widerstandslos festgenommen worden. »Er wusste gar nicht, wie ihm geschieht«
Ich für meinen Teil habe soviel davon gehört und gesehen, wie die Polizei in diesem Land mit Dunklerhäutigen umgeht, dass mich nur eine Aussage des Opfers davon überzeugen könnte, dass die Beamten korrekt reagiert haben.
Tatsächlich würde ich mich nicht wundern, wenn er mit einigen Prellungen und blauen Flecken zuhause sitzt und sich die Wunden leckt, körperlich und seelisch.
Umso ärgerlicher, dass die Polizei die einzige Quelle ist. Die Polizei ist kein guter Zeuge, besonders nicht, wenn es um Polizeieinsätze geht, und besonders wenn es in Bayern ist.
Auf systematischen Rassismus schließe ich weniger wegen dieses Falles als wegen eines Vorfalls, bei dem ich Zeuge war. Vor ein paar Jahren als Tourist in München konnte ich miterleben, wie die Polizei systematisch Menschen kontrollierte, die aus der U-Bahn ausstiegen. Also nicht mich, aber andere. Ich blieb stehen, neugierig, was da los ist und merkte schnell, dass ausschließlich (systematisch) Dunklerhäutige kontrolliert wurden. Ich habe dann nach ca. 20 Minuten einen der Polizisten gefragt, warum sie nur Dunklerhäutige kontrollieren. Er antwortete mit einer Gegenfrage: “Sie finden das wohl gut, wenn die herkommen und Bomben werfen?”
Bombenanschlag in München? Ach ja, 1980, 13 Tote (inkl. Attentäter), 221 Verletzte, ein Rechtsradikaler. Hintergründe nie aufgeklärt, viele Ungereimtheiten in den Ermittlungen. Hintermänner wurden nie gefasst. Und nie was draus gelernt!
Auch nicht aus dem NSU, aus Hanau, aus diversen Anschlägen gegen Flüchtlingsunterkünfte.
Muslime, Flüchtlinge, grob Dunklerhäutige werden als die Gefahr gesehen und auch so behandelt.
Erzähl mir bitte nicht, es gäbe keinen systematischen Rassismus in diesem Land.
Systematischen Rassismus gibt es in Deutschland und sehr vielen anderen Ländern, ob du willst oder nicht. Und natürlich ist dann jede Situation, wo POCs verdächtigt werden, gefährlich zu sein, erstmal sehr wahrscheinlich durch diesen systematischen Rassismus begünstigt oder hervorgerufen worden. Wenn eine blonde, blauäugige Frau, die nur schwedisch oder so spricht was in nen Übersetzer eintippt und da kommt raus, dass der Zug explodiert, dann würden die meisten wohl eher auf einen Übersetzungsfehler tippen. Die sind schließlich sehr häufig. Und warum sollte denn bitte auch wer auf dich zukommen und dich vor deren Bombenanschlag warnen? Wie wahrscheinlich ist es bitte, dass eine Person einen Bombenanschlag plant (sehr niedrig) und wie wahrscheinlich, dass es ein Übersetzungsfehler ist (sehr hoch)? Dass eine Person gegen alle Wahrscheinlichkeit trotzdem denkt, dass es dieser höchst seltene Fall sein könnte, liegt eben an dem rassistischen Bias, den fast alle hier haben. Und den hast höchstwahrscheinlich auch du und ich hab ihn leider auch. Wie können nur versuchen, möglichst unsere internalisierten Vorurteile und dysfunktionalen Denkmuster zu reflektieren und abzulegen. Der erste Schritt ist dabei über den eigenen Schatten zu springen und anzuerkennen, dass es systematischen Rassismus gibt und weiße Menschen (wie ich) von ihm profitieren.
Uhm, ich glaube das war eher ein “oh shit oh fuck”-Moment. Fragwürdig ob das angemessen ist zweifelsohne, aber laut Artikel hat die Dame ja den Notruf gewählt. Ob da Rassismus dahinter steckt weiß ich nicht und ich werde mich nicht erdreisten es zu behaupten. Jedenfalls hat sich das ganze auf der Wache ja recht schnell geklärt soweit ich das gelesen habe, gerne korrigieren. Was soll die Polizei denn auch sonst machen, “Sind Sie sich sicher, gehen Sie lieber nochmal hin und fragen Sie nach!” klingt jetzt nicht sonderlich schlau.
Ist es eine saudumme Sache für den jungen Mann, der wirklich nichts dafür kann? Klar. Die Geschichte wäre freilich schöner, wenn ihm die Dame oder die Polizei einen Korb mit Schokolade oder sowas vorbeibrächte, aber mei. Einige Leute (nicht du) scheinen daraus aber gerne systematischen Rassismus schließen zu wollen, und das sehe ich hier einfach nicht. Verzeih, ich habe dazu eine starke Meinung.
Ich weiß nicht, ob wir denselben Artikel gelesen haben?
Ich für meinen Teil habe soviel davon gehört und gesehen, wie die Polizei in diesem Land mit Dunklerhäutigen umgeht, dass mich nur eine Aussage des Opfers davon überzeugen könnte, dass die Beamten korrekt reagiert haben.
Tatsächlich würde ich mich nicht wundern, wenn er mit einigen Prellungen und blauen Flecken zuhause sitzt und sich die Wunden leckt, körperlich und seelisch.
Umso ärgerlicher, dass die Polizei die einzige Quelle ist. Die Polizei ist kein guter Zeuge, besonders nicht, wenn es um Polizeieinsätze geht, und besonders wenn es in Bayern ist.
Auf systematischen Rassismus schließe ich weniger wegen dieses Falles als wegen eines Vorfalls, bei dem ich Zeuge war. Vor ein paar Jahren als Tourist in München konnte ich miterleben, wie die Polizei systematisch Menschen kontrollierte, die aus der U-Bahn ausstiegen. Also nicht mich, aber andere. Ich blieb stehen, neugierig, was da los ist und merkte schnell, dass ausschließlich (systematisch) Dunklerhäutige kontrolliert wurden. Ich habe dann nach ca. 20 Minuten einen der Polizisten gefragt, warum sie nur Dunklerhäutige kontrollieren. Er antwortete mit einer Gegenfrage: “Sie finden das wohl gut, wenn die herkommen und Bomben werfen?”
Bombenanschlag in München? Ach ja, 1980, 13 Tote (inkl. Attentäter), 221 Verletzte, ein Rechtsradikaler. Hintergründe nie aufgeklärt, viele Ungereimtheiten in den Ermittlungen. Hintermänner wurden nie gefasst. Und nie was draus gelernt!
Auch nicht aus dem NSU, aus Hanau, aus diversen Anschlägen gegen Flüchtlingsunterkünfte.
Muslime, Flüchtlinge, grob Dunklerhäutige werden als die Gefahr gesehen und auch so behandelt.
Erzähl mir bitte nicht, es gäbe keinen systematischen Rassismus in diesem Land.
Ich hoffe du hast ihn gefragt wie viele Bomben sie an dem Tag gefunden haben.
Schlagfertig bin ich nur in der Kommentarspalte.
Ich weiß halt sicher, untergetauchte Nazis haben sie mit Sicherheit keine erwischt.
Systematischen Rassismus gibt es in Deutschland und sehr vielen anderen Ländern, ob du willst oder nicht. Und natürlich ist dann jede Situation, wo POCs verdächtigt werden, gefährlich zu sein, erstmal sehr wahrscheinlich durch diesen systematischen Rassismus begünstigt oder hervorgerufen worden. Wenn eine blonde, blauäugige Frau, die nur schwedisch oder so spricht was in nen Übersetzer eintippt und da kommt raus, dass der Zug explodiert, dann würden die meisten wohl eher auf einen Übersetzungsfehler tippen. Die sind schließlich sehr häufig. Und warum sollte denn bitte auch wer auf dich zukommen und dich vor deren Bombenanschlag warnen? Wie wahrscheinlich ist es bitte, dass eine Person einen Bombenanschlag plant (sehr niedrig) und wie wahrscheinlich, dass es ein Übersetzungsfehler ist (sehr hoch)? Dass eine Person gegen alle Wahrscheinlichkeit trotzdem denkt, dass es dieser höchst seltene Fall sein könnte, liegt eben an dem rassistischen Bias, den fast alle hier haben. Und den hast höchstwahrscheinlich auch du und ich hab ihn leider auch. Wie können nur versuchen, möglichst unsere internalisierten Vorurteile und dysfunktionalen Denkmuster zu reflektieren und abzulegen. Der erste Schritt ist dabei über den eigenen Schatten zu springen und anzuerkennen, dass es systematischen Rassismus gibt und weiße Menschen (wie ich) von ihm profitieren.