Stand: 17.10.2023 11:27 Uhr

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt es auch in Deutschland vermehrt zu antisemitischen Vorfällen. Wo Antisemitismus beginnt und wie man dem erfolgreich vorbeugen kann, erklärt der Experte Hızarcı im Interview mit tagesschau.de.

tagesschau.de: In Deutschland kam es in den vergangenen Tagen zu antisemitischen Schmierereien. Es gab Jubel für den Terror der Hamas. Auf Demonstrationen wird das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Sie engagieren sich seit Jahren gegen Antisemitismus in Berlin. Wie haben Sie die vergangenen Tage hier erlebt?

Derviş Hızarcı: Ich habe die vergangenen Tage als die schlimmsten und herausforderndsten erlebt, seitdem ich mich gegen Antisemitismus engagiere. Und das sind 20 Jahre. Auch die Bilder aus Israel vom Samstagmorgen letzter Woche waren die bestialischsten und brutalsten, die ich je erlebt habe. Jüdische Freunde hier in Berlin, aber auch anderswo, habe ich noch nie, wirklich noch nie, so ängstlich, so verunsichert und so verzweifelt erlebt. Das ist eine absolut neue Dimension.

tagesschau.de: Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt es auch in Deutschland zu anti-israelischen Protesten. Warum eigentlich?

Hızarcı: Das hat vor allem damit zu tun, dass wir eine multi-diverse Gesellschaft sind. Wir haben Menschen jüdischen Glaubens, muslimischen Glaubens, wir haben Menschen mit israelischen Wurzeln und palästinensischen Wurzeln. Das ist Teil der Realität, der Veränderung. Wir sind eine vielfältige Gesellschaft und hier leben Menschen mit biografischen Besonderheiten und auch Bezügen zu anderen Orten auf der Welt, wo es Konflikte gibt.

tagesschau.de: Aber wo fängt dabei der Antisemitismus an?

Hızarcı: Der Antisemitismus fängt da an, wo man generell und grundsätzlich Jüdinnen und Juden hasst, weil sie Jüdinnen und Juden sind. Auch Israelfeindschaft ist eine Form von Antisemitismus. Sehr oft ist Israel da eine Projektionsfläche oder eine Art Umwegkommunikation. Das heißt, man äußert antisemitische Vorurteile, Ressentiments oder Hass über Israel: die sogenannte Israelkritik. Antisemitismus und Israelfeindschaft sind in Deutschland aber ein weit verbreitetes Phänomen. Das muss man ganz klar sagen. Die Zustimmung zu sogenanntem israelbezogenen Antisemitismus liegt in Deutschland bei über 40 Prozent. Man könnte grob sagen, fast jede zweite Person in diesem Land hat eine problematische Einstellung dazu.

tagesschau.de: In der Debatte geht es nun auch um “importierten Antisemitismus”. Wie verbreitet ist denn Antisemitismus in migrantischen Communities?

Hızarcı: Da muss man differenzieren: Der Antisemitismus, der sich in migrantischen und muslimisch geprägten Milieus äußert, kommt von Menschen, die größtenteils in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Sie haben den Antisemitismus nicht von irgendwo hier reingebracht, sondern wir haben ihn hier und er ist in manchen Gruppen verbreitet. Man könnte von importiert reden, wenn Menschen Ideologien aus den Ländern, aus denen sie zu uns kommen, mitbringen.

tagesschau.de: Glauben Sie, der Antisemitismus wird an mancher Stelle instrumentalisiert?

Hızarcı: Wir dürfen nicht vergessen, dass es antisemitische Vorfälle in Deutschland nicht erst seit dem Angriff der Hamas gibt. Antisemitismus ist in Deutschland auch vorhanden, wenn es nicht um den Nahostkonflikt geht. Ein großer Teil der antisemitischen Vorfälle hat seinen Ursprung in rechten Milieus. Wenn Politiker gern und nur dann über Antisemitismus sprechen, wenn es um Muslime geht, dann handelt es sich um eine problematische Einseitigkeit, und das könnte man als Instrumentalisierung deuten.

tagesschau.de: Es gibt jetzt Forderungen nach härteren Strafen. Berliner Schulen können beispielsweise das Tragen gewisser Kleidungsstücke verbieten. Können diese Maßnahmen etwas bewegen?

Hızarcı: Nein, ich glaube, da wird im Bereich Schule an der falschen Stelle der Sehnsucht nach klarer Kante nachgekommen. Man darf hier nicht vergessen, dass wir es mit Jugendlichen zu tun haben. Da sind Verbote in allen Bereichen im Grunde fast ein Aufruf zur Provokation. Klare Kante muss bedeuten, viel mehr Präventionsarbeit und viel mehr Möglichkeiten der Begegnung und des Austausches zu schaffen. Vor allem in den Schulen. Es reicht nicht, wenn nur in der Krise politisch reagiert wird, und man außerhalb der Krise Gelder für Präventions- und Demokratiearbeit streicht. Schulen sind ein Lernort und ich denke, da muss man vor allem nach pädagogischen Auswegen und Lösungen suchen. Mit Verboten zu arbeiten ist, als würde man versuchen, einen Kochtopf, der gerade am Überkochen ist, mit einem Deckel darüber zu beruhigen.

tagesschau.de: Sie sind selbst tätig an Schulen, geben Workshops, haben jahrelange Erfahrung in der politischen Bildung. Was ist das erfolgreichste Mittel gegen Antisemitismus?

Hızarcı: Grundsätzlich ist es in der Schule wichtig, dass man die Gruppe, die man vor sich hat, ernst nimmt. Das heißt, das Umfeld muss akzeptierend, inklusiv und wertschätzend sein. In solchen Räumen schafft man es, Kinder und Jugendliche dazu zu bringen, dass sie problematische Denkweisen und Einstellungen hinterfragen und dass das Schwarz-Weiß-Denken aufbricht. In solchen Settings lernen Kinder und Jugendliche am besten. Dafür braucht es die Bereitschaft der Perspektivübernahme und die Förderung der Widerspruchstoleranz. Und dafür braucht es Empathie. So kann es auch gelingen, Jugendliche dazu zu bewegen sich gegen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit einzusetzen. Das habe ich persönlich mehr als nur einmal erlebt.

Das Gespräch führte Konstantin Kumpfmüller, tagesschau.de.

  • taladar@feddit.de
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    1 year ago

    Auch Israelfeindschaft ist eine Form von Antisemitismus. Sehr oft ist Israel da eine Projektionsfläche oder eine Art Umwegkommunikation. Das heißt, man äußert antisemitische Vorurteile, Ressentiments oder Hass über Israel: die sogenannte Israelkritik.

    Sehr bequem dass jegliche Kritik an Israel hier mit Antisemitismus in einen Hut geworfen wird. Ich kann also z.B. problemlos sagen dass mir die italienische oder britische Regierung zu rechts ist oder dass Suella Braverman keinen Respekt für Menscherechte hat aber wenn ich genau das gleiche über Israel oder Netanjahu aus den gleichen Gründen sage ist es auf einmal Antisemitismus? Oder ich kann sagen dass ich es nicht mag wenn die USA in Afghanistan Zivilisten erschiessen aber wenn die IDF das im Gaza-Streifen tut ist genau die gleiche Aktion etwas was nicht kritisiert werden darf?

    Effektiv benutzt hier die rechte israelische Regierung die weltweite jüdische Bevölkerung als Schutzschild für ihre fragwürdigen Aktionen und das finde ich ehrlich gesagt widerlich gerade weil ich diese Leute auch alle als Menschen ansehe die ein friedliches Leben verdient haben wie jeder andere Mensch auf dieser Welt.

    • redballooon@lemm.eeOP
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      1 year ago

      Wenn du eine Regierung kritisierst oder die Taten derselben ist das etwas anderes als das ganze Land in Frage zu stellen.

      Bei den meisten Ländern kann man umgangssprachlich innerhalb einer Diskussion das Land und die Regierung zusammen werfen. Aber gerade weil die im Artikel genannte Israelfeindlichkeit eine echt verbreitete Einstellung ist, musst du da halt deine Worte sorgfältiger wählen um nicht falsch verstanden zu werden. Wenn du in einen echt lauten Chor einstimmst, dann singst du halt in diesem Chor mit.

      Ich differenziere auch gern zwischen (dem System) Putin und Russland, weil ich gegen das Land an sich überhaupt nichts habe, und die Musik die daher kommt sogar liebe.

      • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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        1 year ago

        die israelische Regierung ist demokratisch legitimiert.

        Und die Israelis haben sich trotz der krassen Korruptionsvorwürfe gegen Netanyahu und trotz der genozidären Rhetorik der Siedlerparteien für diese Regierung entschieden. Oder vielleicht doch genau deswegen.

        Die israelischen Staatsbürger teilen die Verantwortung für die Verbrechen der Regierung.

    • doeknius_gloek@feddit.de
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      1 year ago

      Sehr bequem dass jegliche Kritik an Israel hier mit Antisemitismus in einen Hut geworfen wird.

      Jegliche Kritik? Das sagt Hızarcı nicht. Stattdessen erläutert er:

      Das heißt, man äußert antisemitische Vorurteile, Ressentiments oder Hass über Israel: die sogenannte Israelkritik.

      Enthält oder basiert deine Kritik auf Antisemitismus, Ressentiments oder Hass? Versuchst du mit deiner Kritik deine Israelfeindlichkeit zu maskieren? Wahrscheinlich nicht. Selbstverständlich kannst du die israelische Regierung kritisieren, wie jede andere Regierung auch.

      • Don_alForno@feddit.de
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        1 year ago

        Jegliche Kritik? Das sagt Hızarcı nicht.

        Auch Israelfeindschaft ist eine Form von Antisemitismus.

        Wenn man das nicht sagen will, muss es heißen “kann eine Form sein”. So kompliziert ist der sprachliche Unterschied nicht, dass ich hier an ein Versehen glauben würde.

          • Don_alForno@feddit.de
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            1 year ago

            Auch Israelfeindschaft ist eine Form von Antisemitismus. Sehr oft ist Israel da eine Projektionsfläche oder eine Art Umwegkommunikation. Das heißt, man äußert antisemitische Vorurteile, Ressentiments oder Hass über Israel: die sogenannte Israelkritik.

            Sag ihm das. Wer sich als Experte bezeichnen lässt, sollte die Begriffe nicht so verwischen.

              • Don_alForno@feddit.de
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                1 year ago

                Dass den Begriff irgendwer für “aufgeladen” erklärt hat, halte ich solange nicht für ausschlaggebend, wie das nicht im tatsächlichen Sprachgebrauch ankommt. Den Unterschied, den du nennst, werden meiner Meinung nach 95 von 100 Passanten (Zahl geraten) nicht als solchen wahrnehmen, und das nicht, weil die alle Antisemiten sind.

                • doeknius_gloek@feddit.de
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                  1 year ago

                  Was ist dein Punkt? Die Aussage des OP war: Jegliche Kritik an Israel werde im Interview mit Antisemitismus gleichgesetzt. Dem habe ich widersprochen, wir haben beide mehr über den Begriff “Israelkritik” gelernt und damit ist das Thema aus meiner Sicht durch?

                  Im Interview wird der Begriff unter Berücksichtigung des Hintergrunds verwendet, wie man das von einem Experten erwarten würde. Das ist ein Interview, keine Schulstunde - wer sich in der Hinsicht politisch bilden möchte, dem steht es frei dies zu tun.

                  Zu keiner Zeit habe ich irgendjemandem Antisemitismus unterstellt.

      • Syndic@feddit.de
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        1 year ago

        Enthält oder basiert deine Kritik auf Antisemitismus, Ressentiments oder Hass? Versuchst du mit deiner Kritik deine Israelfeindlichkeit zu maskieren? Wahrscheinlich nicht. Selbstverständlich kannst du die israelische Regierung kritisieren, wie jede andere Regierung auch.

        Hmm kommt darauf an wen man fragt. Die Hardliner aus Israel haben leider absolut keinen Skrupel auch berechtigte und differenzierte Kritik als Antisemitismus abzustempeln. Und da gibt es schon Leute, inklusive solche welche von Israel angestellt sind, welche denen das einfach nachplappern und damit den Diskurs vergiften.

        Das heisst natürlich nicht, dass es nicht viele echte Judenhasser gibt welche ihren Judenhass als “Israelkritik” verstecken. Deshalb ist es wichtig sich so Kritik auch genau anzuschauen und falsche Aussagen auch als solche zu entkräften.

      • Ooops@kbin.social
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        1 year ago

        Ja, jegliche Kritik:

        “Das heißt, man äußert antisemitische Vorurteile, Ressentiments oder Hass über Israel: die sogenannte Israelkritik.”

        Das steht da wortwörtlich: Nicht dass auch Antisemitismus Teil der Kritik ist. Da steht “die sogenannte Israelkritik” ist antisemitische Vorurteile oder Hass.

        Du must an der Stelle nicht mehr weiterdiskutieren, weil dein propagandageschädigtes Hirn dir sagt, dass nicht wahr sein kann, was nicht wahr sein darf, und dass das deshalb alles sicher ganz anderes und viel differenzierter gemeint war.

    • avater@lemmy.world
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      1 year ago

      gibt es denn Begriff auch bei anderen Staaten? Kann mich irren aber in der Regel kritisiere ich die Politik oder das Vorgehen anderer Staaten, nenne das aber nie *(Land)*kritik

      Daher brauch ich den Begriff Israelkritik nicht wirklich, da ich ja Kritik auch weiterhin an Israels Politik und Vorgehen üben kann, die nach wie vor valide und nicht antisemitisch ist.

      • taladar@feddit.de
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        1 year ago

        Mein Eindruck ist dass die meisten Argumente die möglichst alle Kritik an Israel’s Handlungen und Politik in die Antisemitismus-Ecke schieben möchte allerdings genau von den Verteidigern dieser Handlungen und Politik kommen, nicht von den Kritikern.

    • Guildo@feddit.de
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      1 year ago

      Effektiv benutzt hier die rechte israelische Regierung die weltweite jüdische Bevölkerung als Schutzschild für ihre fragwürdigen Aktionen und das finde ich ehrlich gesagt widerlich gerade weil ich diese Leute auch alle als Menschen ansehe die ein friedliches Leben verdient haben wie jeder andere Mensch auf dieser Welt.

      Ich weiß nicht wo das die rechte Regierung Israels macht. Ich hätte das gerne konkret belegt (und) wo sich da die rechte Regierung Israels von den vorherigen Regierungen unterscheidet. Hast du dafür besondere Belege?

      Zur generellen Problematik: Es ist ein Faktum, dass es weltweit Antisemitismus gibt und dass Israel all diesen Menschen einen potentiellen Schutzraum bietet. Und natürlich hat Israel ein Existenzrecht, wie jeder gottverdammte Staat diese Erde auch.

      Zu den Verbrechen Israels. Die kannst du den ganzen langen Tag kritisieren, das wird dir auch keiner verbieten. Es kommt nur darauf an wie du es machst. Gehst du z.B. ran und würdest jetzt die Existenz der USA ablehnen, weil die den Irak zerbombt haben? Eher nicht, oder? Du wirst davon reden, dass die USA im besten Fall ihre Außenpolitik ändern sollen. Warum muss man dann z.B. die Existenz Israels ablehnen? Das ist einfach ein Doppelstandard in der Beurteilung, der ein Indiz dafür ist, dass antisemitische Motive vorliegen. Genauso ist es merkwürdig, wenn sich Leute zwanghaft auf Israel konzentrieren, obwohl in anderen Staaten tagtäglich ähnlich schlimme Sachen passieren. Da kräht kein Hahn nach, aber wenn ein Staat der größe Hessens irgendwas macht, kriegen total viele Schaum vor den Mund. Merkwürdig, oder? Woran mag das wohl liegen?

      • AggressivelyPassive@feddit.de
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        1 year ago

        Du machst gerade den genau gleichen Fehler.

        Es kommt nur darauf an wie du es machst. Gehst du z.B. ran und würdest jetzt die Existenz der USA ablehnen, weil die den Irak zerbombt haben?

        Warum muss man dann z.B. die Existenz Israels ablehnen?

        Das fordert halt kaum jemand. Du springst, genau wie oben kritisiert wurde, direkt von “Israel hat was falsch gemacht” zu “Israel muss zerstört werden”. Merkst du das wirklich nicht?

        Ich weiß nicht wo das die rechte Regierung Israels macht.

        Zum Beispiel in dem sie nützlichen Idioten wie dir einimpft, dass jegliche Kritik an der israelischen Regierung sofort Antisemitismus ist. Dass diese Taktik funktioniert, hast du oben bewiesen.

        • Guildo@feddit.de
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          1 year ago

          Zum Beispiel in dem sie nützlichen Idioten wie dir einimpft, dass jegliche Kritik an der israelischen Regierung sofort Antisemitismus ist. Dass diese Taktik funktioniert, hast du oben bewiesen.

          Ich ruf Bibi mal an und sag ihm, dass er mir Blödsinn erzählt hat. Danke.

            • Guildo@feddit.de
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              1 year ago

              Das waren rhetorische Mittel und keine direkten Angriffe. Das was taladar da von sich gegeben hat, entspricht nicht der Realität und ist teils grober Unfug gewesen. Belege fehlen. Das was du aus meiner Antwort konstruiert hast war dann wiederum total daneben. Ich finde es auch jetzt noch passend das ins Lächerliche zu ziehen, denn dass mir die israelische Regierung irgendwas eingetrichtert hätte ist halt einfach Quatschi Quatsch Quatsch. Du hast dich entsprechend mit meinen Inhalten auch null beschäftigt. Aber wenn du meinst, dass du recht hast, dann nehme ich jetzt meinen ausgedachten Hörer in die Hand und betätige die Wählscheibe. Mal gucken was mir Bibi noch so erzählt.

              • AggressivelyPassive@feddit.de
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                1 year ago

                Die israelische Regierung behauptet quasi schon immer, dass jegliche Kritik an ihr Antisemitismus sei. Warum macht sie das? Weil der Westen da sehr empfindlich drauf reagiert und dieses Narrativ übernimmt.

                Ich erwarte wirklich nicht viel von dir, aber diesen Zusammenhang kannst du unmöglich nicht sehen.

                • Guildo@feddit.de
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                  1 year ago

                  Ich erwarte Nachweise 🤷‍♂️ Schon immer hört sich nach Käse an.

      • tillimarleen@feddit.de
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        1 year ago

        So wird ein Schuh daraus! Wenn Linke fordern Nationalstaaten abzuschaffen, yeah! Aber mit Israel beginnen wollen, wtf?

          • Guildo@feddit.de
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            1 year ago

            Wird in diesem Fall akzeptiert, weil das ein Fallbeispiel ist. Ich bin selber links und kann damit leben, dass das hier gesagt wird.

        • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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          1 year ago

          vielleicht weil der israelische Nationalstaat bis zum russischen Überfall auf die Ukraine eines der brutalsten Besatzungsregimes unserer Zeit ist, und die Vertreibung der Palästinenser, die seit Generationen Flüchtlinge sind, schon Teil der Gründungsessenz Israels war, was man bei kaum einem anderen Nationalstaat der heutigen Zeit feststellen kann?

    • redballooon@lemm.eeOP
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      1 year ago

      Aber hier in den Kommentaren sind wir schon kräftig damit beschäftigt das zu verdeutlichen.

  • Turun@feddit.de
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    1 year ago

    Danke fürs Teilen, auch wenn ich von dem Artikel sehr enttäuscht bin.

    Die im Titel gestellte Frage ist sehr wichtig und ich hatte mir erhofft, dass dieses Thema in Artikel dargelegt wird. Leider wird nicht auf die Grenze zwischen Kritik und Antisemitismus, sondern nur auf Antisemitismus eingegangen. Noch dazu enthält der Artikel einige Aussagen, die nicht konsistent sind. So sind

    tagesschau.de: Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt es auch in Deutschland zu anti-israelischen Protesten. Warum eigentlich?

    Hızarcı: Das hat vor allem damit zu tun, dass wir eine multi-diverse Gesellschaft sind. Wir haben Menschen jüdischen Glaubens, muslimischen Glaubens, wir haben Menschen mit israelischen Wurzeln und palästinensischen Wurzeln. Das ist Teil der Realität, der Veränderung. Wir sind eine vielfältige Gesellschaft und hier leben Menschen mit biografischen Besonderheiten und auch Bezügen zu anderen Orten auf der Welt, wo es Konflikte gibt.

    und

    tagesschau.de: In der Debatte geht es nun auch um “importierten Antisemitismus”. Wie verbreitet ist denn Antisemitismus in migrantischen Communities?

    Hızarcı: Da muss man differenzieren: Der Antisemitismus, der sich in migrantischen und muslimisch geprägten Milieus äußert, kommt von Menschen, die größtenteils in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Sie haben den Antisemitismus nicht von irgendwo hier reingebracht, sondern wir haben ihn hier und er ist in manchen Gruppen verbreitet. Man könnte von importiert reden, wenn Menschen Ideologien aus den Ländern, aus denen sie zu uns kommen, mitbringen.

    gegensätzliche Aussagen. Vielleicht verstehe ich das Gesagte nicht richtig, aber so wie ich das lese wird im ersten Zitat gesagt, dass es nun mal verschiedene Menschen aus verschiedenen Ländern gibt, die alle einen unterschiedlichen Hintergrund mitbringen und auch teilweise aus Konfliktregionen kommen können. Aber im zweiten Zitat wird gesagt, dass der Antisemitismus aus Deutschland kommt und nicht “reingebracht” wird. Warum wird ersteres aufgeführt, wenn es durch letzteres wiederlegt wird? Mann kann jetzt Haare spalten und darauf beharren, dass technisch gesehen so wie es formuliert ist beides war sein kann. Zum Beispiel werden in der Antwort auf die Frage nach Antisemitismus in migrantischen Milieus auch muslimische Milieus dazugemischt. Die nachfolgende Aussage bezieht sich also nicht mehr auf Migranten um die es im ersten Zitat geht, sondern sie bezieht sich auf die Mischung aus Migranten und Muslimen. Damit ist es technisch nicht mehr vergleichbar. Aber niemand redet oder liest mit so einer Präzision. Die Aussagen widersprechen sich praktisch gegenseitig.

    So ein Widerspruch schwächt den Artikel leider sehr.

    Auch nicht besonders ermutigend ist, dass in der Antwort auf die Frage “Seit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt es auch in Deutschland zu anti-israelischen Protesten. Warum eigentlich?” Die Menschenrechtsverletzungen nicht erwähnt werden. Israel bekommt einen moralischen Vorsprung durch Geschichte und weil die Hamas eine Terrororganisation sind. Das ist richtig und wichtig. Aber genau so wie Lieferungen von Streumunition an die Ukraine kritisiert werden, obwohl Russland die seit Kriegsbeginn einsetzt, ist Israel nicht deshalb gänzlich frei von Kritik.

    • redballooon@lemm.eeOP
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      1 year ago

      Das ist doch kein mathematischer Beweis. Mehrere Dinge können gleichzeitig wahr sein.

      Leute die nach Deutschland kommen können antisemitismus mitbringen.

      Moslems die hier in zweiter oder dritter Generation hier antisemitisch drauf sind, können ihn nicht mitgebracht haben, dieser Antisemitismus war schon da.

      Wo ist da der Widerspruch? Es geht um verschiedene Leute mit verschiedenen Lebensläufen.

      • taladar@feddit.de
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        1 year ago

        Moslems die hier in zweiter oder dritter Generation hier antisemitisch drauf sind, können ihn nicht mitgebracht haben, dieser Antisemitismus war schon da.

        Weil ja die Migranten zweiter und dritter Generation nie Ansichten ihrer Eltern übernehmen und immer 100% nur von der Kultur des Landes geprägt sind in dem sie geboren wurden?

        • redballooon@lemm.eeOP
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          1 year ago

          Nein, weil jemand mit Migrationshintergrund in der zweiten oder dritten Generation kein Einwanderer mehr ist, sondern weil der schon hier ist.

          • gapbetweenus@feddit.de
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            1 year ago

            Aber das ist ja gerade das Problem das Menschen die in zweiter dritter Generation hier leben, an problematischen Elementen ihrer Kultur oder/und Glaubens festhalten.

            • redballooon@lemm.eeOP
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              1 year ago

              Das mag ein Problem. Aber es ist kein ursächliches für Antisemitismus an sich.

              • gapbetweenus@feddit.de
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                1 year ago

                Doch eben, der Antisimitismus von kulturellen Deutschen ist anders und hat anderen Ursprünge als der Antisimitismus von sagen wir kulturellen Türken (Beispiel) - und es wird noch komplexer, da die Nachkommen von Türken in dritter Generation eigentlich ihre eigene Kultur haben die weder deutsch noch türkisch ist.

                • redballooon@lemm.eeOP
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                  1 year ago

                  Jetzt sind wir einmal im großen Kreis gegangen. Ist das nicht ungefähr das was im Artikel zum Ausdruck gebracht wurde?

      • Turun@feddit.de
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        1 year ago

        Also in dem Sinne, dass sich Zitat 1 auf Deutsche bezieht, die halt einfach aus historischen Gründen einen besonderen Bezug zu anderen Ländern haben und dass Zitat 2 genau diese Ansicht bestärkt, indem es betont, dass der Antisemitismus nichts mit dem Bezug zu anderen Ländern zu tun hat, sondern in Deutschland dazugelernt wurde?

        Das wäre in sich schlüssig. Finde trotzdem, dass die Formulierung äußerst ungünstig ist und auch ein anderes Verständnis des Textes ermöglicht.

    • redballooon@lemm.eeOP
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      1 year ago

      Was die anti israelischen Demos angeht— “Menschenrechtsverletzungen darum gegen Israel” ist eine Strophe in einem langen antisemitischen Lied. Das wird immer angestimmt wenn Israel gerade in den Schlagzeilen ist, egal aus welchem Grund.

      Wenn du da einstimmst, singst du halt im Chor der Antisemiten mit.

      Wenn du diese Gesellschaft nicht magst, musst du differenzierter vorgehen.

      • Turun@feddit.de
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        1 year ago

        Ich hab ja nichts gegen die Gesellschaft, sondern tatsächlich nur was gegen die Menschenrechtsverletzungen. Deshalb wird das Lied auch nur angestimmt, wenn Israel deswegen in den Schlagzeilen ist.

        Und äh blöde Frage, aber interessiert mich: singst du diese eine Strophe “im langen antisemitischen Lied” mit, oder findest du die Menschenrechtsverletzungen doch irgendwie ok?

        • redballooon@lemm.eeOP
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          1 year ago

          Naja also Anfang letzter Woche war Israel in den Schlagzeilen weil dort ein Massaker ungekannten Ausmaßes stattgefunden hatte. Das ist erst mal der falsche Anlass für diese Strophe. Der antisemitische Chor hat schon angefangen zu singen bevor überhaupt irgendeine Reaktion bekannt war, angefeuert von selbst erfundenen „Reaktionen“.

          Nein, ich stimme in diesen Chor nicht mit ein. Das ist mir zu pauschal und in der Konsequenz zu judenfeindlich. Und das bedeutet nicht dass ich Menschenrechtsverletzungen irgendwie ok fände. Das ist doch kein entweder-oder. Ist tatsächlich eine blöde Frage.

            • redballooon@lemm.eeOP
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              1 year ago

              Dann gibt es ja nicht mal einen Grund neue Menschenrechtsverletzungen zu erfinden, die von dem Massaker ablenken.

              Der einzige Grund das zu tun ist Antisemitismus der niederen Sorte.

              • Arbic@feddit.de
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                1 year ago

                Aha die Blockade von Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten und Strom ist also eine erfundene Menschenrechtsverletzung?

                • redballooon@lemm.eeOP
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                  1 year ago

                  Das ist doch das was ich meine. Es gibt auch echte Menschenrechtsverletzungen.

                  Wenn du aber meinen Kommentar gelesen hättest wüsstest du dass ich über die Situation am 8./9./10. Oktober sprach. Da war noch nichts über irgendwelche Reaktionen bekannt, außer in sozialen Netzwerken die schon überschäumten mit Israel Hass und erfundenen Reaktionen, die natürlich allesamt Menschenrechtsverletzungen waren.

  • redballooon@lemm.eeOP
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    1 year ago

    In meinen offline Gesprächen ist mir aufgefallen dass Antiamerikanismus noch eine andere Motivation ist für undifferenzierte Israel-Kritik. Das ist schwer zu differenzieren, und manchmal frage ich mich wie nötig das ist.

    Wer die heute in Israel lebenden Juden von dort vertreiben will, kann nicht gleichzeitig neue Siedlungen im Westjordanland Vertreibung nennen, ohne doppeltes Maß anzulegen. Und wir brauchen ja nicht extra zu erwähnen dass sowas unglaubwürdig macht.

    • Guildo@feddit.de
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      1 year ago

      Dein Fallbeispiel scheint mir konstruiert zu sein. Und wenn es das nicht ist, dann höre ich das zum ersten Mal.

        • Guildo@feddit.de
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          1 year ago

          In deinem Kommentar geht es mit keinem einzigen Wort um die explizite Ablehnung der Existenz des Staates Israels. Die müsste man da echt hart reininterpretieren. Viel mehr geht es in deinem Kommentar um Anti-Amerikanismus, Israel-Kritik, Vertreibungen und Siedlungsbau.

          • redballooon@lemm.eeOP
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            1 year ago

            Dann verzeih meine unvorsichtige Wortwahl. Vielleicht hab ich auch die Einstellung der Ablehnung des Staates Israel fehlinterpretiert, und es geht gar nicht um Vertreibung, sondern um Vernichtung?

              • redballooon@lemm.eeOP
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                1 year ago

                Also nochmal für dich, deutlicher formuliert:

                Wer die Existenz des Staates Israel ablehnt (und damit die Vertreibung oder Vernichtung der dort lebenden Juden mindestens billigend in Kauf nimmt), kann nicht gleichzeitig neue Siedlungen im Westjordanland Vertreibung nennen, ohne doppeltes Maß anzulegen. Und wir brauchen ja nicht extra zu erwähnen dass sowas unglaubwürdig macht.

                • Guildo@feddit.de
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                  1 year ago

                  Ich weiß nicht… es wird nicht besser. Die Palästinenser wollen die Juden vertreiben, weil aus deren Sicht diese ihnen das Land gestohlen haben. Was historisch sogar teilweise stimmt (pauschale Antworten sind schwierig). Das ist jetzt erstmal so direkt kein Doppelstandard an sich. Interessant wird es erst, wenn es zum Vergleich mit anderen Staaten kommt. Wie in einem anderen Kommentar bereits erwähnt würden die meisten Menschen der USA, der BRD oder meinetwegen Kuba nicht das Existenzrecht absprechen, aber bei Israel sind viele da sehr fix. Und da wirds dann halt kritisch. Ich glaube darum wirkt dein Kommentar auch etwas wirr.

  • teichflamme@lemm.ee
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    1 year ago

    Grenzt schon an Satire zu behaupten, dass der muslimische Antisemitismus aus Deutschland kommt.

      • teichflamme@lemm.ee
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        1 year ago

        Es wird impliziert, dass das eine hiesige Sache wäre und keine religiös-kulturelle. Was Blödsinn ist.

        • redballooon@lemm.eeOP
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          1 year ago

          Er redet über einheimischen muslimischen Antisemitismus. Was zwar religiös-kulturell, aber kein Blödsinn ist.

          Was nicht bedeutet dass es keinen einheimischen kulturell-deutschen Antisemitismus gibt. So eine Behauptung wäre ja auch Blödsinn. Der ist ja so tief in unserer Kultur verankert, dass viele gar nicht bemerken wenn sie mit beiläufigen Bemerkungen oder geerbten Einstellungen antisemitische Vorurteile bedienen.

          • teichflamme@lemm.ee
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            1 year ago

            Es klingt aber so als bestünde ein kausaler Zusammenhang zwischen der Lokalität und dem Antisemitismus.

            Und das impliziert, dass die Lokalität diesen Antisemitismus hervorruft oder zumindest begünstigen würde.

            Bei den angesprochenen Gruppen halte ich das für hanebüchen, da die gängigen muslimischen Länder der Einwanderung antisemitisch genug sind.

            • Syndic@feddit.de
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              1 year ago

              Das habe ich nicht so verstanden. Vor allem wenn man sein Schwerpunkt auf die schulische Aufklärung ansieht.

              Denn schlussendlich kann der Staat ziemlich wenig machen wenn Eltern ihren Kinder schlimme Vorurteile und Hass auf Juden weitergibt. Weder bei “Einheimischen” noch bei “Eingeschlepptem” Rassismus. Was der Staat aber durchaus machen kann, ist dies in der Schule besser ansprechen und da Verständnis und Offenheit gegenüber der anderen Seite zu fördern.

              • teichflamme@lemm.ee
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                1 year ago

                Da muss man differenzieren: Der Antisemitismus, der sich in migrantischen und muslimisch geprägten Milieus äußert, kommt von Menschen, die größtenteils in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Sie haben den Antisemitismus nicht von irgendwo hier reingebracht, sondern wir haben ihn hier und er ist in manchen Gruppen verbreitet. Man könnte von importiert reden, wenn Menschen Ideologien aus den Ländern, aus denen sie zu uns kommen, mitbringen.

                Die Menschen dort sind vielleicht hier geboren und aufgewachsen, aber die Eltern nicht. Und deshalb kann man durchaus von importiert reden. Nur eben nicht in dieser Generation.

                Alles andere ist Augenwischerei.

                • Syndic@feddit.de
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                  1 year ago

                  Also betreibt der Vorsitzende der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus deiner Meinung nach Augenwischerei was den in Deutschland auftretende Antisemitismus betrifft? Na wenn du meinst.

            • redballooon@lemm.eeOP
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              1 year ago

              Hm. verstehe ich dich richtig, dass du die Differenzierung nach Ort nicht brauchst?

              Ich kann mir vorstellen dass der Mensch hier etwas detaillierter wurde als es für das allgemeine Publikum nötig ist. Die Differenzierung ist wichtig, denke ich, wenn man drüber redet wie und an welchen Stellen in der Gesellschaft man das Problem angeht.

              Z.B. Wenn man sich drauf beschränkt in einem Integrationskurs zu sagen “Antisemitismus fliegt in Deutschland nicht”, kann das halt sowohl beim nächsten Moscheebesuch als auch in der Kneipe konterkariert werden. Das muss man alles betrachten, und dafür differenzieren.

              • teichflamme@lemm.ee
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                1 year ago

                Aus meiner Sicht hätte man den Punkt weglassen können.

                So erweckt es einfach einen falschen Eindruck aus den oben beschriebenen Gründen.

  • Guildo@feddit.de
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    1 year ago

    Erstmal scheint mir die Vorgehensweise tatsächlich sinnvoll zu sein. Was ich mich aber frage: Wie praktikabel ist das, wenn die Schulen jetzt schon überfordert sind? Das Lehrpersonal hat keine Zeit für Fortbildungen und inwiefern das Erlernte dann auch noch Anwendung findet, bleibt fraglich. Die Lehrpläne sind proppevoll. Und mal wieder die obligatorische Frage: Warum jetzt erst? Muss immer erst alles eskalieren, bevor man mal ein bisschen nachdenkt?

    Ach und noch ein Nachtrag: Ich hab heute gesehen, dass Schulen Videos von MrPropaganda2Go zeigen, dessen Videos total verkürzt sind und dadurch falsche Inhalte rüberbringen. Das verdeutlicht nochmals wie schlecht unser Lehrpersonal vorbereitet wurde und wie sehr es überfordert ist.

    • redballooon@lemm.eeOP
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      1 year ago

      Videos total verkürzt sind und dadurch falsche Inhalte rüberbringen

      Das ist ein echt eigenartiges Argument. Kann die Schule — oder irgendwer — denn irgendein Thema vollumfänglich und in aller Tiefe betrachten?

      • Guildo@feddit.de
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        1 year ago

        Nein, das muss aber tatsächlich eine der Zielsetzungen sein. Da das Ziel aber nicht erreicht werden kann, muss darauf hingewiesen werden, dass der beigebrachte Stoff eine Verkürzung ist und dass die Realität viel komplexer ist. Außerdem muss beigebracht werden wie Informationen beschafft und geprüft werden können. Es reicht nicht aus darauf hinzuweisen warum die Nutzung von Wikipedia fahrlässig ist. Es muss vermittelt werden warum es fahrlässig ist. Junge Erwachsene, die aus der Schule kommen und meinen, dass sie jetzt die Welt in ihrer Komplexität erfasst und die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, sind genauso eine Gefahr für den öffentlichen Diskurs, wie Leute, die überhaupt keine Ahnung haben.

        • redballooon@lemm.eeOP
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          1 year ago

          Das geht jetzt aber weit über die Nutzung von mrpropaganda2go hinaus.

          Und auch wenn ich dir ganz allgemein natürlich zustimmen will, macht mich dann doch gleich wieder stutzig dass du als nächstes Beispiel für unzuverlässige Informationen ausgerechnet die Wikipedia anführst. Meiner jüngeren Erfahrung nach sind es vor allen Dingen Leute mit politischer Agenda, die sich so ganz allgemein an der Wikipedia reiben.

          • Guildo@feddit.de
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            1 year ago

            Wenn du sagst, dass sich Leute mit politischer Agenda an der Wikipedia reiben, dann ist das gleichsam ein Indiz dafür, dass bei der Wikipedia keine Neutralität herrscht. Also da solltest du dir selber mal Gedanken machen wie das zusammenpasst. In Sachen Mathematik, Chemie, Biologie, überall da wo harte Fakten herrschen und wenig Interpretationsraum vorliegt, mag die Wikipedia einigermaßen akurat sein. In dem Bereich, in dem ich tätig bin, ist das jedoch nicht der Fall. Gerade in Geschichte entdeckt man so die ein oder andere Ungereimtheit. Dafür musst du nur mal in die Diskussionen schauen. Lustigerweise widerspricht sich Wikipedia teilweise auch selber. Ich bin da aber auch nicht alleine, gerade im Bezug zu Israel gibt es dazu auch ganze Aufsätze, Podcasts etc. und die Leute, die sich da beschweren müssten nach deiner Ansicht wohl auch irgendeine politische Angenda betreiben - lustigerweise werfen die das aber den Wikipedia-Autoren vor.

            Es ist doch insofern nicht verwunderlich, dass sämtliche Lehrer, Professoren etc. vor der Wikipedia warnen. Die Texte da sind oftmals grober Bullshit und es ist empfehlenswerter sich stattdessen mal 2-3 Bücher zu nehmen, die in den Literaturangeben vermerkt sind. Es ist immer besser das Original zu lesen. Die meisten Leute haben jedoch keine Zeit für das Original und wollen sich lieber eine Meinung bilden.

        • Guildo@feddit.de
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          1 year ago

          Jupp. Oder wie man ihn auch nennen kann: Guido Knopp 2.0 - das Original ist bekannt für Filme wie: Hitlers Frauen, Hitlers Helfer und Hitlers linkes Ei.

          • SNAFU@feddit.de
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            1 year ago

            Ah, ok. Und inwiefern bzw. wofür betreibt er Propaganda? Hab nicht viel von ihm gesehen, aber die Sachen die ich mir angeschaut habe, erschienen mir nicht wie Propaganda.

            • yetAnotherUser@feddit.de
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              1 year ago

              Zumindest bei ein paar Videos über Politik hab ich einen “enlightened centrism” Geschmack bekommen, wo weiß ich nicht mehr.

              Propaganda ist jetzt ein bisschen weit hergeholt, die Richtung der Kritik stimmt aber.